Wie die letzten Wochen unsere Arbeit veränderten ….

Erfahren Sie hier im letzten Teil:

Besondere Zeiten im Alltag der Mutter/Vater-Kind WG

Aufgrund des Coronavirus und den damit verbundenen Änderungen waren die letzten Wochen für alle Beteiligten der Wohngruppe sehr herausfordernd. In dieser Zeit benötigten die jungen Frauen und ihre Kinder eine höhere Betreuung und Unterstützung, um den Alltag zu bewältigen.

Für uns Betreuerinnen bedeutete das, noch verstärkter flexibel und individuell zu agieren, damit die Tage eine gewisse Struktur erhielten. Denn unsere „Ausbildungsmütter“ durften nicht mehr in ihre Ausbildung gehen und sollten, neben der Kinderbetreuung, auch die Hausaufgabenbetreuung übernehmen. Dies stellte für die jungen Frauen eine besondere Schwierigkeit dar. Auch unsere Kita-Kinder mussten zu Hause betreut werden. Damit die Tage sinnvoll und abwechslungsreich waren, bemühten wir uns um tägliche Sport-, Spiel- und Lernangebote.

Des Weiteren werden in der Wohngruppe normalerweise verschiedene externe Angebote genutzt. Das sind Babymassage, Spielgruppen und Babyschwimmen für die „Kleinen“. In den letzten Wochen haben wir versucht, den Ausfall mit internen Alternativen auszugleichen. Wir haben beispielsweise in regelmäßigen Übungseinheiten den jungen Frauen verschiedene physiotherapeutische Handgriffe für Kinder beigebracht. Die Spielgruppen speziell für Säuglinge haben wir selbst umgesetzt. In dieser Zeit konnten sich die jungen Frauen anderen Dingen widmen oder einfach ausruhen.

Diese besonderen Umstände verlangten sehr viel von den jungen Frauen ab. Frau Kühn betont dabei besonders den Zustand der Kontakt- und Besuchsverbote. „Unseren Müttern fiel es sehr schwer, die Verbote auszuhalten. Die Eltern, Kindesväter, Freunde und enge Bezugspersonen durften die WG nicht betreten. Den Müttern fehlte oftmals die aktive und moralische Unterstützung. Erst seit kurzem dürfen die Kindesväter bzw. festen Partner ihre Kinder und Partnerinnen bei uns wieder besuchen“.