Hier berichten regelmäßig unsere Mitarbeiter*innen über sich und ihren Arbeitsalltag.
Diesmal gibt Herr Schier von der Familienhilfe einen Einblick in seinen Arbeitsbereich.
Ich lerne mit meinen Familien
Seit 1998 bin ich im Bereich der Jugendhilfe tätig. Begonnen habe ich damals im Kinderheim und der Jugend-WG „Leo“, in Trägerschaft des Einrichtungsverbunds der Stadt Dresden. Dort konnte ich erste Erfahrungen an der Basis sammeln.
Im Sommer 2007 wechselte ich zum Verein Striesen-Pentacon e.V. und bereitete die Eröffnung der Geschwister-Wohngruppe, auf der Leon-Pohle-Straße, in meiner Tätigkeit als Pädagoge und Teamleiter vor. Nach deren Schließung wechselte ich in die Tagesgruppe seit Beginn des Jahres 2021 unterstütze ich den Bereich der Ambulanten Hilfen, einschl. dem Trainingswohnen.
Zur bisherigen Arbeit in der Jugendhilfe war dieses Feld für mich noch einmal eine große Umstellung und Herausforderung, der ich mich stellen wollte. Nach der schrittweisen Einführung in das Aufgabenfeld galt es, die ersten Schritte zu gehen. Die Kontakte zu den Familien wurden anfangs gemeinsam hergestellt. Parallel begannen die ersten neuen Hilfen. Dabei ist die Beziehungsarbeit eine wichtige Komponente. Trotz der gegebenen Rahmenbedingungen ist man als Familienhelfer nur allzu sehr auf die Mitwirkungsbereitschaft der Personen, deren Potenziale und Möglichkeiten und die eigene Flexibilität in der Zusammenarbeit angewiesen. Es brauchte eine geraume Zeit, um die verlässlichen Beziehungen zu den Familien aufzubauen und eine tragfähige Arbeitsebene zu finden. Es gilt auch die Schwankungen in der Zusammenarbeit auszuhalten und zu
gestalten. Die Situationen und Lebensumstände der Personen und Familien verändern sich stetig und damit, unter Umständen auch, die Form und die Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Breit gefächert ist das Spektrum der Aufgaben in der Arbeit als Familienhelfer. Familiengespräche zum Alltag der Personen, Beratung und Unterstützung bei sich änderten Lebensumständen (z.B. Umzug, Trennung u.Ä.), Beratung und Unterstützung bei der Sicherung des Lebensunterhaltes, pädagogische Beratung in Erziehungsfragen, Beratung und Unterstützung bei problematischen Familienkonstellationen, Beratung und
Begleitung bei Fragen der Gesundheitsvorsorge – all dies sind Bereiche und Aufgaben, die für mich in der Familienhilfe eine Rolle spielen und wo ich mit den Beteiligten nach akzeptierten Lösungen suche.
Die Erfahrung hat mir mit der Zeit gezeigt, es gibt Lösungen und Möglichkeiten, um den Betroffenen zu helfen und sie auf ihrem Weg zu unterstützen und zu fördern.
Eigenständiges, flexibles Arbeiten, eine gute Selbstorganisation, eine empathische Grundhaltung gegenüber den Hilfesuchenden und eine gewisse Portion Gelassenheit in den emotionalen Situationen – dies sind meine Möglichkeiten, die mir in der Arbeit helfen und die mir auch einen Zuwachs an eigener Kompetenz ermöglichen. Kurz gesagt, ich lerne mit meinen Familien!
Nach fast zwei Jahren in diesem Tätigkeitsfeld kann ich feststellen, es ist eine erfüllende und sinnstiftende Tätigkeit, die mir – bei allem Auf und Ab im beruflichen Alltag – Spaß und Bereicherung bietet und die ich gern annehme.